Thailand

Long Live The King

Zwei Tage nach den WTA Finals ging es also am Mittwoch, den 22. Oktober nach Thailand. Dort trafen wir uns mit meiner Familie und meinem Onkel.

Der Eintrag heute ist etwas länger (1675 Wörter für die Erbsenzähler unter euch) da wir in den fünf Tagen in Thailand sehr viel gemacht haben. Es gab viele kleine und große Dinge die wir erlebt haben!

Der King und die Queen

Hua Hin

Wir flogen Mittwoch morgens mit Tigerair nach Bangkok. Von dort aus hatten wir im Voraus einen Transfer per Privattransfer nach Hua Hin engagiert. Die Fahrt sollte etwa drei Stunden dauern. Am Flughafen wartete dann auch schon unser Fahrer auf uns. Dieser hieß Mr. Bobby. Total geiler Name und genauso witziger Typ! Ich muss immernoch lachen, wenn ich seinen Namen hier schreibe. Mr. Bobby brachte uns sicher in unser Hotel in Hua Hin, wo der Rest meiner Familie bereits auf uns wartete.

Baan Laksasubha

Wenn ich mich an Hua Hin zurückerinnere habe ich gemischte Gefühle. Unser Hotel, das Baan Laksasubha war spitze. Besonders das Frühstücksbuffet und der Infinity Pool! Leider war das Meer hingegen drecking und voller Quallen, sodass es niemand von uns richtig genießen konnte. Auch die Gegend des Hotels war etwas in die Jahre gekommen. Wir haben den geplanten Strandurlaub mit etwas Kultur ganz anders erlebt als man ihn von Postkarten kennt. Nora ist es natürlich trotzdem gelungen ein traumhaftes Foto zu machen:

Kultur & Freizeit

Auch Kulturmäßig sah es in Hua Hin mau aus. Man hatte das Gefühl, dass versucht wurde mit aller Gewalt Sehenswürdigkeiten zu erschaffen. Beispielsweise waren wir bei einem Floating Market, der sich als billige, ausgestorbene Kopie des Originals in Bangkok entpuppte.

Nicht von einem einzigen Boot aus wurde verkauft!
So hätte es aussehen sollen.

Hua Hin Safari & Adventure Park

Auch einen mäßigen Adventure Park, in dem sehr viel mehr Potential stecken würde haben wir in Hua Hin besucht. Dort wollten wir Elefantenreiten und Quad-Fahren. Wir haben uns vorab vom Hotel versichern lassen, dass die Elefanten im Park gut behandelt werden.

Man hatte uns im Adventure Park eine einstündige Tour mit den Elefanten durch den Regenwald und Flüsse versprochen. Bekommen haben wir eine 40-minütige Tour auf einem Trampelpfad und durch abgestandenes Wasser in einem Betonbecken. Enttäuschung pur!

Die Quad-Tour haben wir dann nach der Enttäuschung nicht mehr gemacht. Als Entschädigung erhielten wir nach Beschwerde die Bilder, die das Personal während unseres Elefantenritts von uns machte kostenlos.

Chopsticks Hill (Khao Takiab)

Dieser Berg, der auch als Monkey Mountain bezeichnet wird war schon etwas besser. Da es morgens regnete sind wir mit Regenschirmen ausgestattet den Strand entlag in Richtung dieses Berges gelaufen. Renates Flip Flops gingen unterwegs kaputt. Deshalb sind wir in einen 7-11 (Supermarkt) und sie hat sich neue Flip Flops gekauft. Für die Affen auf dem Berg haben wir dabei gleich noch Hundefutter besorgt. Den Rest der Strecke sind wir dann mit dem Taxi gefahren.

Am Berg angekommen haben wir auch gleich die ersten Affen gesehen. Ein paar Treppenstufen sind wir noch gestiegen und plötzlich waren wir mitten in der Herde. Nun wollten wir die Affen füttern. Mike hielt mir also seinen Rucksack hin, damit ich das Hundefutter rausholen kann.

Plötzlich sprang ein Affe auf meinen Arm und griff selbst in die Tasche und nahm sich das Futter! Mein Bruder ist den Affen noch nachgerannt und hat versucht die Packung zurückzuerobern - vergebens.

Der diebische Affe hat sich dann mit seiner Beute neben die Treppe gesetzt und sie in Sichtweite geöffnet und gegessen. Um ihn rum versammelten sich die ganzen anderen Affen um am Festmahl teilzunehmen.

Hua Hin Railway Station

Da der König Thailands in Hua Hin seine Sommervilla hat wurde hier ein Bahnhof für ihn errichtet. Diesen haben wir nach der Begegnung mit den Affen noch besichtigt.

Jet Ski

Enttäuscht vom Strand haben Mike, Andi und ich uns also eine neue Beschäftigung gesucht. Wir haben uns drei Jet Skis bei einem Typ ausgeliehen, der noch verrückter als unser geliebter Taxifahrer Mr. Bobby war. Wir sind also eine halbe Stunde lang mit 55 bis 75 km/h über die vielen deutlich sichtbaren Quallen geheizt. Jet Ski fahren macht so unglaublich viel Spaß, dass ich seit dem ersten Gasgeben ein Dauer-Dalai-Lama-Grinsen im Gesicht hatte!

Das wurde mir dann aber ruckartig genommen, als mein Jet Ski plötzlich ausging und so stark abbremste, dass mir meine Cap vom Kopf ins Meer geschleudert wurde. Ein Glück, dass ich nicht selbst in den Quallen landete.

Andi rettete mit seinem Jet Ski meine Cap und fuhr mit Mike los um Hilfe zu holen. Der zugedröhnte Jet Ski Vermieter lachte aber nur ohne ein Wort von Mike und Andi zu verstehen. War also keine Hilfe unterwegs. Na super! Mit funktionslosem Jet Ski trieb ich also dann im Meer, bis fünf Minuten später jemand auf mich zugefahren kam und den Jet Ski irgendwie wieder zum laufen brachte. Die Fahrt konnte weitergehen und das Grinsen tauchte auch wieder in meinem Gesicht auf.

Beim Absteigen vom Jet Ski schwamm vor mir eine rote Qualle. Ich dachte eigentlich die wären giftig und habe den Vermieter darauf hingewiesen. Dieser lachte nur (wie immer) und trat sie mit dem Fuß weg. Entweder war er so high, dass er nichts spürte oder die brennen tatsächlich nicht.

Summa summarum ist eine Jet Ski Fahrt absolut empfehlenswert!

Der witzige Vermieter :D

Restaurants

Positiv waren die guten Restaurants in Hua Hin. Es gab einen ausgezeichneten Franzose und Italiener. Und ganz besonders gut hat es uns in Ye Olde Buffalo Tavern gefallen.

Wir unterhielten uns mit der Besitzerin über einige zur Dekoration aufgehängte Bilder und versuchten die Persönlichkeiten zu erkennen. Sie half uns indem sie uns ganz sympathisch erklärte, wen wir nicht erkannten.

Deshalb gingen wir dort an unserem letzten Tag ein zweites Mal hin. Dabei lernten wir den Besitzer Bill kennen. Dieser ist auch Chefkoch und wie die Besitzerin ursprünglich aus Australien.

Nachdem wir mit ihm ins Gespräch kamen versorgte er uns mit drei kostenlosen Nachspeißen für unseren Tisch. Es gab Apfelstrudel, Pfannkuchen und Brownies. Nora, Andi und ich spielten Stein, Schere, Papier um die restlichen Brownies, da diese so ausgezeichnet waren.

Als Bill das mitbekam erzählte er uns die folgende, zusammengefasste Geschichte über die Brownies:

Bill kennt den Leibwächter des Königs. Der Leibwächer ist oberster Offizier und hat somit den höchsten Dienstgrad. Der Leibwächter besucht Ye Olde Buffalo Tavern ab und zu und isst dort. Eines Abends kam der Leibwächter zu Bill ins Restaurant und bat ihn darum, bis zum Morgen 100 Brownies zu machen. Bill sagte ihm, dass er es in so kurzer Zeit nicht schaffe. Der Leibwächter antwortete, dass die Brownies für den König sind. Dieser wollte sie am nächsten Morgen an das Personal des Krankenhauses verteilen in dem er gerade behandelt wurde. Natürlich machte sich Bill also sofort an die Arbeit. Seine Küchenhilfe kam auch mit ins Restaurant und sie verbrachten die ganze Nacht damit die Brownies zu machen. Am nächsten Morgen kam der Leibwächter mit vier Fahrzeugen um die Brownies abzuholen und ins Krankenhaus zu bringen. Einige Tage später erhielt Bill dann eine Nachricht des Leibwächters, dass die Brownies dem Personal sehr gut geschmeckt haben. Sogar der König hat die Brownies probiert. Bill sei somit einer der wenigen Menschen die der König kennt, bevor sie den König kennen.

Da wir auch die selben Brownies probierten haben wir also buchstäblich könglich zu Abend gegessen!

Bangkok

Nachdem wir Hua Hin innerhalb von vier Tagen kulturmäßig abgegrast haben sind wir am Sonntag nach Bangkok gefahren um dort hoffentlich mehr echte Kultur zu erleben und einen richtigen Tempel zu besichtigen. Da am Abend bereits unser Rückflug nach Singapur war blieben uns also nur wenige Stunden. Auch der Rest hat Hua Hin frühzeitig verlassen und ist mit uns nach Bangkok gekommen. Sie haben sich dort noch ein Hotel genommen und kommen am Dienstag nach Singapur nach.

Da wir nur wenig Zeit hatten haben wir uns in Bangkok eine geführte Tour durch den Grand Palace, den Emerald Buddha Tempel im Grand Palace und eine Bootsfahrt auf einem Longboat gebucht.

Grand Palace

Wir sind zusammen mit dem Tourguide in den Grand Palace gefahren. Dort muss man allerdings aus Respekt seine Schultern bedecken und eine lange Hose tragen. Es war zu dieser Zeit aber sehr, sehr heiß. Deshalb war Pullover und lange Hose wirklich warm.

Der Grand Palace selbst war genau das was wir uns ursprünglich von Thailand erwarteten. Es handelt sich dabei um die ehemalige Bleibe des Königs. Im Grand Palace gibt es noch einen Tempel, der auch sehr schön war.

Bootstour

Anschließend brachte uns unser Fahrer bei strahlendem Sonnenschein zum Boot, mit dem wir dann einen Kanal entlang gefahren sind. Etwa zur Hälfte der 40-minütigen Fahrt drehte das Wetter dann komplett und es regnete in Strömen. Regenzeit eben!

Wir konnten die Fahrt nicht abbrechen und hatten nach der heißen Tempeltour natürlich unsere Pullover im Auto des Fahrers gelassen. Was für eine Fehlentscheidung! Unser “Kapitän” fuhr eisern weiter, obwohl inzwischen ein Gewitter aufkam und es über uns donnerte und blitzte. Am Rand des Kanals hingen sogar Stromkabel, was mich nicht gerade beruhigte.

Irgendwann wurde der Regen so stark, dass Nora und ich unsere Köpfe mit Platiktüten bedeckten :D

Total durchgenässt wurde uns vom Fahrtwind natürlich eiskalt. Die restlichen 20 Minuten Fahrt zogen sich sehr sehr lange hin.

Irgendwann kamen wir dann doch wieder an unserem Ausgangspunkt an. Bevor ich in das Auto des Fahrers stieg habe ich mir noch literweise das Wasser aus der Jogginghose gepresst. Wir freuten uns schon darauf uns an der Heizung des Autos zu erwärmen. Pech gehabt! Wieso sollten die Autos in einem so warmen Land wie Thailand auch eine Heizung haben? Es gab nur eine Klimaanlage, von der uns noch kälter wurde.

Nach einer kalten Fahrt kamen wir alle dann endlich verfroren im Hotel unserer Eltern an. Da Nora und ich selbst kein Zimmer hatten gingen wir mit ins Zimmer meiner Eltern. Dort gab es eine wohlverdiente, heiße Dusche! Danach haben wir uns noch warmes Essen aufs Zimmer liefern lassen und mussten dann auch schon weiter an den Flughafen zum Rückflug.

Gerade schreibe ich diesen Eintrag aus dem warmen Singapur und bin heilfroh, dass niemand von uns krank wurde!

Danke an Mike, Renate, Markus & Andi für den tollen Urlaub :)

Dominik, 27 Nov 2014

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